Israelaustausch

Im Rahmen der Städtepartnerschaft regte Oberbürgermeister Gerd Kaimer im April 1991 eine Schulpartnerschaft zwischen Ness Ziona und Solingen an. Deshalb besuchten die israelischen Politiker Jossi Shwo und Jakob Poremba unsere Schule im Juni desselben Jahres. Sie waren sehr beeindruckt von der Arbeit der AG „Jüdischer Friedhof“ und luden die Mitglieder nach Ness Ziona ein. Zunächst entstand zwischen den ausgewählten Schulen (damals noch die Junior High School „Menahem Begin“ und Gesamtschule Solingen, die heutige Alexander-Coppel-Gesamtschule) ein Briefkontakt.

Sie stellten sich gegenseitig vor und entwickelten Ideen, wie ein zukünftiger Schüleraustausch aussehen könnte. Der erste Israelbesuch erfolgte mit 23 Schülerinnen und Schülern im Dezember 1994. Darunter waren viele AG-Schülerinnen und Schüler, aber auch andere Interessierte aus den Jahrgangsstufen wurden ausgewählt. Im Laufe der Zeit wechselte die Partnerschule und so besteht nun eine innige Freundschaft zwischen der Ben Gurion High School und der ACG. In diesem Jahr findet der Austausch zum 13. Mal statt.

Wie läuft der Austausch ab?

Der Austausch mit der Ben Gurion High School in Ness-Ziona findet alle zwei Jahre statt. Unsere Delegation fährt in der Regel im Januar für acht bis zehn Tage nach Israel. Die Schülerinnen und Schüler sind in Gastfamilien untergebracht.

Dies bietet die Möglichkeit, das Leben dort hautnah kennenzulernen und spannende Eindrücke zu gewinnen. Meist entstehen zwischen den Austauschpartnern echte Freundschaften. Das Programm, das uns in Israel geboten wird, ist meist sehr bunt und abwechslungsreich.

Die Israelis sind stolz auf ihr Land und seine Kultur. Sie bieten uns deshalb neben spannenden Einblicken in das Leben in Ness-Ziona ein umfangreiches Angebot an Ausflügen in die Wüste Negev, zum Toten Meer, in die Städte Jerusalem, Tel Aviv und Nazareth und zum See Genezareth an.

Der Gegenbesuch in Solingen findet entweder im Herbst oder im Frühjahr statt. Auch für die Israelis ist es spannend, unser Land und unsere Kultur kennenzulernen. Sie sind begeistert vom Wald und der Vegetation bei uns, dass alles so grün ist.

Wir zeigen ihnen lokale Sehenswürdigkeiten, wie Schloss Burg, die Wupper, die Müngstener Brücke. Aber auch Besuche in Köln und Düsseldorf stehen auf dem Programm. Da viele Produkte in Israel sehr teuer sind, ist ausgiebiges Shoppen angesagt.

Das Highlight des Deutschlandbesuchs ist eine zweitägige Fahrt nach Amsterdam.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Austausch alle zwei Jahre
  • 8-10 Tage Austausch
  • Unterbringung in Gastfamilien
  • Sehenswürdigkeiten in Israel
  • Israelische Kultur erleben
  • Freundschaften schließen

Was ist so besonders an Israel?

Wir Israelfahrer haben Israel als wundervolles, offenes und abwechslungsreiches Land kennengelernt. Alle Gruppen, die aus Israel zurückkommen, sind absolut begeistert von der Wärme, Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die uns überall entgegengebracht wird. Vom Meer bis zur Wüste bietet das Land geografisch eine faszinierende Vielfalt. Atemberaubend ist auch die Vegetation mit den Zitrus- und Orangenbäumen und den Palmen, die das Stadtbild von Ness-Ziona prägen. Absolutes Highlight ist das Bad im Toten Meer, am tiefsten Punkt der Erde, 400 Meter unter dem Meeresspiegel.

Aus der Vergangenheit lernen und in die Zukunft schauen – Warum uns der Austausch mit Ness-Ziona so wichtig ist:

Aus der Vergangenheit lernen. Deutschland und Israel blicken auf eine bewegte gemeinsame Vergangenheit zurück. Im Gedenken an den Namensgeber unserer Schule, Alexander Coppel, ist es uns als Schulgemeinschaft wichtig, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus und vor allem den Holocaust, wach zu halten. Der Austausch, der einen Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem sowie einen Besuch des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam beinhaltet, will hierzu einen Beitrag leisten.

In die Zukunft schauen. Ein Besuch in Israel ist hier prägend fürs Leben. Die Schönheit des Landes und die Herzlichkeit der Menschen kennenzulernen ist der wirksamste Schutz vor antisemitischem Gedankengut, den man sich vorstellen kann. Eines der berührendsten Erlebnisses eines jeden Israelaustauschs ist, wenn sich deutsche und israelische Austauschschüler im Anschluss an den Besuch von Yad Vashem weinend in den Armen liegen. „Der Blick in die gemeinsame Vergangenheit ist wichtig, um dann den Blick nach vorne zu richten und an einer gemeinsamen Zukunft zu bauen“, beschreibt Pninit Ackermann, die Leiterin der israelischen Delegation ihre Motivation, sich für den Israelaustausch zu engagieren.

Israel ist ein kleines Land, das sich noch heute aktiv gegen seine Nachbarn behaupten muss. Wovon wir immer wieder beeindruckt waren, waren der Optimismus, der Elan und die Lebensfreude, mit der die Israelis alle Lebensbereiche angehen. Die Israelis reisen gerne, sie legen großen Wert auf Bildung, sind weltoffen und haben die Nase vorne, wenn es um neue Technologien geht. Von dieser Lebenseinstellung können wir eine Menge lernen.

Respekt vor dem Leben, Offenheit und Neugier gegenüber anderen Kulturen sind Werte, die wir unseren Schülerinnen und Schülern mitgeben möchten. Angesichts der deutsch-israelischen Vergangenheit sehen wir die Freundschaft mit unserer Partnerschule als ein riesengroßes Geschenk an, für das wir dankbar sind.

Wer darf mitfahren?

Gruppenstärke

Die Austauschgruppe umfasst in der Regel 20 Schülerinnen und Schüler.

Der Bewerbungsprozess läuft über die Schule bzw. das Sekretariate und die verantwortlichen Kollegen.

Ab welchem Alter?

Um einen Platz bewerben dürfen sich Schülerinnen und Schüler des neunten und zehnten Jahrganges sowie der Einführungsphase.

Voraussetzungen

Voraussetzungen sind gute Englischkenntnisse und die Bereitschaft, sich offen auf eine neue Kultur und die Gastfreundschaft der Israelis einzulassen sowie beim Gegenbesuch in Solingen als Gastfamilie zur Verfügung zu stehen.